Investoren und Start-ups: Was tun, wenn sich das Werteversprechen von Beteiligungen nicht erfüllt?

Investoren und Start-ups: Was tun, wenn sich das Werteversprechen von Beteiligungen nicht erfüllt?

In der Welt der Start-ups und der Grossunternehmen ist die Zusammenarbeit oft von grossen Erwartungen geprägt. Die Theorie und die ersten Gespräche, gefolgt von einer intensiven Due Diligence, malen ein Bild voller Versprechungen. Für das Start-up scheint die Unterstützung durch ein etabliertes Grossunternehmen mit seiner starken Marke, dem umfangreichen Vertriebsnetz, der fortschrittlichen IT, den treuen Kunden und dem Versprechen schnellen Wachstums eine einmalige Chance zu sein. Umgekehrt sieht das Grossunternehmen in der Partnerschaft mit einem agilen, innovativen Start-up die Möglichkeit, seine Value Proposition zu erweitern und frischen Wind in sein Produktportfolio zu bringen.

Was, wenn diese vielversprechenden Aussichten nicht zur Realität werden? Bei adaptable | works haben wir diese Herausforderungen sowohl aus der Perspektive von Führungskräften grosser Unternehmen als auch als Unternehmer in Start-ups erlebt. Dieser Artikel beleuchtet drei zentrale Probleme, die nach einem Investment auftreten können, und bietet gleichzeitig drei Lösungsansätze, um diese zu überwinden.

Problem 1: Mangelnde Integration in das Kerngeschäft

Nach der anfänglichen Euphorie stellt sich oft heraus, dass das Produkt oder die Dienstleistung des Start-ups nicht ausreichend in das Kerngeschäft des Investors integriert wird. Die Gründe dafür sind vielfältig: Unterschiedliche Kulturen, Prozesse, die Komplexität der Integration oder einfach die Priorisierung anderer Projekte können dazu führen, dass das Start-up an den Rand gedrängt wird. Das Resultat ist, dass das Potential für Synergien ungenutzt bleibt und das Start-up nicht die erwartete Wachstumsbeschleunigung erfährt.

Lösungsansatz 1: Frühzeitige Planung der Integration

Die Integration des Start-ups in das Grossunternehmen sollte nicht erst nach dem Investment beginnen. Bereits in der Due Diligence-Phase müssen klare Pläne entwickelt werden, wie das Start-up in das bestehende Geschäftsmodell und die Unternehmensstruktur eingegliedert werden kann. Dazu gehört die Definition von Schnittstellen, die Anpassung von Prozessen und die frühzeitige Einbindung relevanter Stakeholder. Ein dediziertes Integrationsteam, das sowohl Mitarbeiter des Start-ups als auch des Grossunternehmens umfasst, kann den Prozess steuern und für einen reibungslosen Übergang sorgen.

Problem 2: Kulturelle Unterschiede

Die Dynamik und Agilität eines Start-ups treffen auf die etablierten Strukturen und Prozesse eines Grossunternehmens. Diese kulturellen Unterschiede können zu Missverständnissen, Frustration und dem Gefühl führen, nicht effektiv zusammenarbeiten zu können. Oft werden die agilen Prozesse des Start-ups durch bürokratische Hürden gebremst, was die Innovationskraft und die Schnelligkeit, die das Start-up eigentlich ins Unternehmen bringen sollte, einschränkt.

Lösungsansatz 2: Kulturelle Annäherung und Austausch fördern

Um die kulturellen Unterschiede zu überbrücken, ist es wichtig, einen offenen Dialog und regelmässigen Austausch zwischen den Teams des Start-ups und des Grossunternehmens zu fördern. Workshops, gemeinsame Projekte und regelmässige Treffen können helfen, ein besseres Verständnis füreinander zu entwickeln und gegenseitigen Respekt zu fördern. Die Etablierung eines Mentoring-Programms, bei dem Mitarbeiter des Grossunternehmens ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit den Mitarbeitern des Start-ups teilen, kann ebenfalls zur kulturellen Annäherung beitragen.

Problem 3: Fehlende strategische Ausrichtung

Ein weiteres Problem kann die fehlende strategische Ausrichtung zwischen dem Start-up und dem Grossunternehmen sein. Selbst wenn das Produkt oder die Dienstleistung des Start-ups innovativ ist, kann es sein, dass es nicht den strategischen Zielen des Grossunternehmens entspricht oder dass diese sich im Laufe der Zeit ändern. Dies kann dazu führen, dass das Start-up nicht die notwendige Unterstützung erhält und seine Entwicklung stagniert.

Lösungsansatz 3: Regelmässige strategische Abstimmung

Um sicherzustellen, dass das Start-up und das Grossunternehmen aufeinander abgestimmt bleiben, ist eine regelmässige strategische Abstimmung erforderlich. Dies sollte über Meetings hinausgehen, in denen beide Seiten ihre Visionen, Ziele und Herausforderungen teilen. Es ist wichtig, dass diese Treffen nicht nur auf oberster Führungsebene stattfinden, sondern dass auch Teams, die direkt mit dem Start-up zusammenarbeiten, involviert sind. Nur so kann sichergestellt werden, dass alle Beteiligten auf dem gleichen Stand sind und gemeinsam an der Erreichung der Ziele arbeiten.

Fazit

Die Partnerschaft zwischen Start-ups und Grossunternehmen birgt ein enormes Potential, doch sie ist auch mit Herausforderungen verbunden. Die hier diskutierten Probleme – mangelnde Integration, kulturelle Unterschiede und fehlende strategische Ausrichtung – können die Zusammenarbeit erschweren und das erwartete Wachstum behindern. Durch frühzeitige Planung, kulturelle Annäherung und strategische Abstimmung können diese Herausforderungen jedoch überwunden werden.

Bei adaptable | works haben wir die Erfahrung gemacht, dass ein proaktiver, integrativer Ansatz der Schlüssel zum Erfolg ist. Wenn auch Sie sich mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sehen, stehen wir Ihnen gerne mit unserer Expertise zur Seite. Lassen Sie uns gemeinsam die Weichen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit stellen. Kontaktieren Sie uns noch heute.

Alexander Hasler
Alexander Hasler
CEO adaptable | works
www.betascale.ch

Alexander ist ein lösungsorientierter und optimistischer Teamplayer, der gerne im Team lernt, arbeitet, Spass hat und Erfolge feiert. Alexander verfügt über einen reichen Erfahrungsschatz im Strategie- und Innovationsmanagement in der Schweizer Versicherungsbranche. Als Triathlet weiss er, wie wichtig Ausdauer und Kontinuität sind.

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